Chroma
J.L. Chautems, Suisse, Belgique, 2021o
Fraîchement installée dans un nouvel appartement, une jeune femme espionne sans vergogne ses voisins et les couvre de cadeaux ou d'avances non demandés. Son attention se porte sur le jeune pianiste de bar d'en face, client Tinder à succès, qui combat de son côté une étrange phobie en grattant des chiffres. Les deux âmes perdues se rapprochent timidement, les rituels de cour qui en résultent sont pleins de surprises.
Diese beiden Twentysomethings machen es einem mit ihren geballten Neurosen zuerst nicht leicht: Sie zieht neu in einen verschachtelten Mietkasten, dessen Bewohner sie alsbald schamlos beäugt, mit ungefragten Geschenken und Avancen beglückt. Er ist der schroffe Barpianist von Gegenüber, der da seine Tinder-Dates absolviert und seine Phobien ohne ersichtlihchen Erfolg mit dem Herunterhaspeln von Zahlen bekämpft. Natürlich bändeln diese verlorenen Seelen trotz Sand im erotischen Getriebe an. Was der 49-jährige Westschweizer Jean-Laurent Chautems dank reicher Erfahrung als Regieassistent auf internationalen Sets aus diesem Borderline-Pas-de-deux macht, ist in Sachen Inszenierung, Kamera- und Schauspielfühurng so souverän, dass das Ganze nebst dem Reiz kurioser Balzrituale auch einen starken filmischen Sog entwickelt.
Andreas Furler